„Dann wird es aber Zeit“, meinte Gerard. „Das ist mein Enkel Luke. Luke, das sind Scott und Stiles, so etwas wie Freunde des Hauses, vor allem Scott.“ Die Betonung seines Namens gefiel dem Werwolf so gar nicht.
„Wir werden den Truthahn sicher nicht so füllen wie du willst, Richboy. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir befinden uns hier in Amerika, nicht in Großbritannien.“ Stiles giftete Luke an, während dieser missmutig zurückstarrte.
„Darf ich Sie vorher noch fragen, ob es unschicklich ist, den Namensgeber auch als Paten für sein Kind haben zu wollen, Jonathan?“ Nun hielt Luke inne und sah zu seinem Butler auf. „Sie wissen, Ihre Meinung ist mir sehr wichtig.“
„Das kommt davon, weil ihr mit euren beschissenen Bräuchen und eurem selbstgemachten Mist, immer einen auf Happy Family machen müsst“, krächzte Luke und schlug halbherzig die Hand seines Freundes weg.
„
Ich habe gewonnen, Papa!“, strahlte er. „Hast du“, bestätigte ihm sein Vater und griff hinter sich. Jonathan hatte es tatsächlich fertiggebracht selbstständig Zuckerwatte herzustellen. Jaden flog aus irgendeinem Grund auf diesen süßen Fraß.
„Was los, Richboy, hast du auf eine Reunion mit deinem Schatz gehofft?“, grinste ihm Stiles frech entgegen. „Halt die Klappe“, brummte der Brite und drehte die Tasse nachdenklich in seinen Händen. Sie zeigte das Bildnis eines kleinen Scotts.
Probleme aufzuschreiben half, zumindest wenn man den gängigen Ratgebern aus dem Internet vertrauen durfte. Was hatte ich schon zu verlieren? Im besten Fall war ich mein Problem los, im schlimmsten blieb es mir erhalten.
„Du bist ab sofort mein bester Freund, nur dass du es weißt!“
„Bin ich das?“, fragte er und grinste dabei, was ich so im Halbdunkel erkennen konnte, denn die Sonne war mittlerweile untergegangen.
Eine süße Dunkelheit umfing mich, aus der ich gar nicht mehr aufwachen wollte. In diesem kleinen Refugium, diesem kleinen Stück Realität, das außerhalb von Raum und Zeit zu existieren schien, da war ich frei und glücklich.
Da war er wieder. Dieser eine Moment. Jener Augenblick, in dem ich mein Leben hinterfragte. Dort, wo man anfing, sich zu überlegen, ob man irgendwo falsch abgebogen war.
Ein alternativer Zeitstrang, dem Originalen nah und dabei doch so verschieden. Was, wenn der Aschenbringer damals in andere Hände gelangt wäre? Wenn Lordaeron nicht gefallen wäre? Wenn Dalaran noch stehen würde?
„Connor, lass den Scheiß. Wie das aussieht. So als wärst du …“
„Was? Dein Freund? Deine Freundin?“ Ich hob die Mundwinkel erneut an und richtete ihm die Krawatte. „Manchmal tust du so als wäre ich ein schlechter Fang gewesen.“
Altaïr richtete sich vorsichtig auf. Selbst der Boden unter seinen Füßen war von einer undurchdringlichen Schwärze beseelt. Er stampfte mit dem rechten Stiefel auf und es passierte… nichts. War das eine Erinnerung? War er tot?
„Was willst du denn da gesehen haben?“, rollte er mit den Augen und folgte mir widerstrebend.
„Ich bin mir sicher, dass es Ho-Oh war!“
„Das Ding ist ein Mythos, Connor. Komm mal wieder runter.“
„Du hast bisher noch kein Wort gesagt“, bemerkte Jet.
„Wie scharfsinnig“, ging es dem Prinzen durch den Kopf. Kurz überlegte er, bevor er sich umdrehte, hinhockte, ein Schwert zog und mit der Spitze das Wort „stumm“ ins Erdreich ritzte.
„Na los, Garrick. Mach auf die Tür. Was soll dahinter schon großartig lauern?“, spottete die Stimme, die direkt seinem Kopf zu entspringen schien. „Das kann unmöglich sein. Du hast Recht. Wie denn auch?“
Wie jedes Jahr bereiten sich die Hexen des Dunkelwaldes darauf vor, ihrer Göttin Satuaria zu huldigen. Wie jedes Jahr, bereiten sie das Feuer vor, um das Ende des Winters und das Erwachen des Frühlings zu feiern. Alles war wie jedes Jahr, oder nicht?
Zeit kann etwas sehr Unangenehmes sein, vor allem wenn man (fast) alleine ist und eine Ewigkeit davon hat. Was also tun? Die Antwort ist einfach: Das Schicksal in die Hand nehmen.
Was macht man, wenn man den Besten sucht? Man veranstaltet einen Wettbewerb. Wenn man dann gewonnen hat, nimmt man seinen Preis entgegen. Wird der Preis aber unheimlich, muss man sich seiner entledigen, oder auch nicht.
Es gibt Dinge, die sogar Könige nicht bekommen können. Sie planen akribisch, und wenn sie es dann doch schaffen, in Besitz des Objekts der Begierde zu gelangen, dann wollen sie es nicht mehr verlieren.
Was machen feindliche Invasoren, wenn sie auf Wesen treffen, die weit über ihr Begreifen hinausgehen? Sie fliehen. Was machen Fabelwesen? Nun, das muss man selbst herausfinden...
Wenn Fehler sich wiederholen, dann kann das oftmals schmerzlich sein. Wenn aber Götter Fehler wiederholen, dann spielen sie mit dem Gefüge der Welt, der kosmischen Ordnung. Wenn dann noch der König der Götter diesen einen Fehler erneut begeht...